Einfühlsames Nordlicht traf ukrainische Powerfrau
Der außergewöhnliche Einsatz der Impfzentren in Sachsen ist vorbei. Zwischen Check-In und Check-Out erlebten die Mitarbeiter viele private Geschichten und Schicksale, die mit der Impfung verbunden waren.
Aber auch im Kollegenkreis trugen gemeinsame Erfahrungen und kameradschaftlicher Austausch dazu bei, dass neue Freundschaften und interessante persönliche Perspektiven entstanden.
So wie bei Bodo und Khrystyna zum Beispiel: Unabhängig voneinander kamen beide zum DRK Muldental, um bei der Bewältigung der Corona-Pandemie als Tester in unserem Drive-In-Testzentrum Grimma mitzuhelfen. Bodo, der stets gut gelaunte Ruhepol aus Norddeutschland und Khrystyna, die Powerfrau aus der Ukraine.
„Ich wollte etwas Gutes tun.“ War die Intention von Bodo, eigentlich bereits im Ruhestand, an Bord des Test-Teams. Egal wie heiß es beim Testen herging: Mit seinem freundlich-positivem Naturell ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und zauberte zudem auch so manch aufgeregter Person ein verständnisvolles Lächeln auf die Lippen. Ebenso ins Drive-In-Testteam Grimma kam Khrystyna. Sie war in ihrem Heimatland Ukraine bereits beim Roten Kreuz als Erste-Hilfe-Ausbilderin tätig. Nach ihrem Umzug nach Grimma wollte sie beim Deutschen Roten Kreuz aktiv sein und konnte sich und ihre Fähigkeiten direkt ins Team einbringen. Aus Bodo und Khrystyna wurde nicht nur ein top Tester-Team, es entstand auch eine win-win Situation für beide: Bodo, der in seiner Jugend in Moskau studiert hatte, konnte in Gesprächen mit Khrystyna seine Russischkenntnisse ganz nebenbei endlich wieder einmal aufbessern. Und im Gegenzug frischte er mit viel Ruhe und Stetigkeit Khrystynas Deutschkenntnisse auf. So taten beide Gutes gleich im doppelten Sinn: Helfen wo Hilfe gebraucht wird!
Diese wunderbare Team-Dynamik sollte erhalten bleiben: Mit der Erkenntnis „An der Basis zu helfen, ist ein gutes Gefühl“ wechselten beide nach der Schließung des Drive-In-Testzentrums als Mitarbeiter in das temporäre Impfzentrum nach Grimma.
Mit der Schließung des Impfzentrums endete für viele temporär Mitarbeitenden ganz planmäßig das aktive Engagement als Rotkreuzler. Einige Mitstreiter haben aber auch eine dauerhafte Perspektive beim Roten Kreuz gefunden. Khrystyna ist eine von ihnen. Sie macht zurzeit eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin im Rettungsdienst des DRK Muldental und möchte sich darüber hinaus auch ehrenamtlich im Katastrophenschutz engagieren. Und auch Bodo, der nun wieder seinen wohlverdienten Ruhestand genießt, bleibt uns als ehrenamtlicher „Helfer, wenn Hilfe gebraucht“ ebenso verbunden, wie die beiden weiterhin aktiv in Kontakt bleiben werden.
In jeder Krise steckt auch eine Chance – für die Gemeinschaft und jeden Einzelnen. Wir sagen danke für das Engagement und die menschliche Bereicherung unserer Rotkreuz-Familie. Alles Gute für Dich, lieber Bodo! Und gutes Gelingen für Deine Ausbildung, liebe Khrystyna. Wir freuen wir uns auf Dich als baldige neue Kollegin in unserem Rettungsdienst-Team des DRK Muldental!